familienfreundliche Unternehmenskultur

Alumni-Talk: Im Gespräch mit Kyra Senkel und Julia Lenders

Kyra und Julia sind Vereinbarkeitsmanagerinnen (IHK) mit einer gemeinsamen Vision: mit contenta.concepts wollen sie einen aktiven Beitrag zur Förderung einer familienfreundlichen Unternehmenskultur auf dem Arbeitsmarkt leisten.

 

In ihrer Arbeit vereinen die beiden unterschiedliche berufliche Expertisen mit ihren persönlichen Erfahrungen und unterstützen Unternehmen dabei, nachhaltige Vereinbarkeitsstrategien zu entwickeln.  

smart worq: Lasst uns ganz vorne beginnen. Mit welchem beruflichen Set-Up seid ihr damals in den Lehrgang gestartet?

Kyra: Ich war aus Vereinbarkeitsgründen bereits in der Selbstständigkeit. Nach meiner zweiten Elternzeit habe ich meine Festanstellung gekündigt und mich selbständig gemacht, um meine Arbeitszeit flexibler einteilen zu können. Durch mein Interesse an Vereinbarkeit bin ich auf den Lehrgang gestoßen!

Julia: Ich war vor dem Lehrgang auch schon selbstständig, konnte diese aber aufgrund von Vereinbarkeitsgründen nicht weiterführen. Ich habe mich dann wieder auf eine feste Anstellung bei der TU Dortmund im Projektmanagement beworben. Bis kürzlich war ich da bei der Gründungsberatung tätig. Vereinbarkeit war für mich also auch immer ein großes Thema.

smart worq:  Ich habe es eben in eurer Vorstellung schon vorweggenommen, ihr habt euch jetzt gemeinsam selbstständig gemacht. Wie ist die Idee geboren?

Kyra: Während des Lehrgangs haben wir festgestellt, dass wir unternehmerisch in die selbe Richtung mit dem Thema Vereinbarkeit wollen. Und dann ist an einem Lehrgangstag nebenbei via WhatsApp die Idee geboren.

Julia: Sarah hat während des Lehrgangs von einer “Küchentisch-Vereinbarkeit” und von einer Vereinbarkeit für Unternehmen gesprochen. Und das war genau das, womit ich immer zu kämpfen hatte. Dass meine privaten Herausforderungen durch gesellschaftspolitische Strukturen so erschwert wurden.

Kyra: Genau, ich habe ebenfalls einige negative – und auch positive – Erfahrungen im unternehmerischen Kontext machen müssen. Daher wollte ich für die Vision einstehen, dass niemand vor den Kopf gestoßen wird und – insbesondere Mütter – die Möglichkeit haben, bei dem Arbeitgebenden zu bleiben – auf wertschätzender Basis. 

smart worq: Wie seid ihr die Selbstständigkeit dann angegangen? Wir konntet ihr das Wissen aus dem Lehrgang direkt in die Praxis bringen, ganz nach dem Motto “Practice What You Preach”.

Julia: Wir haben schnell gemerkt, dass wir uns gegenseitig stark unterstützen müssen. Ich war durch mein Baby zeitlich recht unflexibel, sehr begrenzt. Wir versuchen immer, die herausfordernden Lebensphasen des anderen aufzufangen und uns gegenseitig zu entlasten.

Kyra: Viele unserer Ideen und Gespräche finden momentan beim Spazierengehen am Telefon statt.  Jeder schaut individuell, wie man unsere Arbeitsthemen am besten in den Alltag integrieren kann. Wir ergänzen uns.

Julia: Und dann war noch die Frage, was wir genau anbieten wollen. Mit contenta.concepts wollen wir Unternehmen dabei unterstützen, ein familienfreundliche Unternehmenskultur aufzubauen. Wir schauen mit Unternehmen auf die Strategien und Konzeptionen von Elternzeitprogrammen und Programmen für die Förderung von Frauen in Führung. Dabei orientieren wir uns an den Bedürfnissen der Mitarbeitenden. Aktuell liegt der Schwerpunkt thematisch im Gesundheitswesen. 

smart worq: Wir haben auch im Kontext der Vereinbarkeitschallenge, die wir mit smart worq ermöglichen, darüber gesprochen.  Was sind für euch die relevantesten Herausforderungen im Gesundheitswesen und die wichtigsten Stellschrauben, damit eine familienfreundliche Unternehmenskultur Einzug halten kann?

Julia: Die Arbeitszeiten und die Grundeinstellung. Im Ärztewesen scheint es gang und gäbe, dass trotz aller privaten Widrigkeiten gearbeitet wird. Da müssen wir ansetzen, Druck rausnehmen. Das ist jedoch nur möglich, wenn auch die notwendigen Strukturen im Krankenhaus gegeben sind und es auch politisch und gesellschaftlich zugelassen wird. 

Kyra: Mit passenden Maßnahmen für die einzelnen Organisationen – beginnend schon bei den Azubis – kann sich eine familienfreundliche Unternehmenskultur entwickeln und Unternehmen sich selbst auf dem Arbeitsmarkt attraktiver machen. Wichtig hier auch: Kommunikation der Maßnahmen. Viele wissen gar nicht, was angeboten wird und können es dann zwangsläufig auch gar nicht entsprechend nutzen. 

smart worq: Ihr habt eben gesagt, dass viele junge Leute schon kurz vor Ende ihrer beruflichen Ausbildung entscheiden, Kinder ja oder nein. Denkt ihr, das ist etwas, was Unternehmen zukünftig auch mitdenken müssen?

Kyra: Junge Frauen suchen heutzutage oftmals bereits ihren Beruf danach aus, wie sich ihre Familienvorstellung mit dem Arbeitgebenden vereinbaren lässt. Wenn man sich dann nicht familienfreundlich positioniert, werden sich junge Menschen abwenden. Also ist es entscheidend, früh mit z.B. Vorbildern intern und extern in die Sichtbarkeit zu gehen.  

smart worqWo würdet ihr gerne in 5 Jahren mit contenta.concepts stehen? 

Julia: Zu Beginn und bis heute haben wir uns den Slogan überlegt, dass wir uns einen Kosmos wünschen, der die Arbeitswelt menschlicher macht. Ein Wandel, wo eine familienfreundliche Unternehmenskultur im Zentrum steht.

smart worq: Wenn sich jemand mit euch zum Zertifikatslehrgang austauschen wollen würde, was würdet ihr der Person mitgeben? Warum hat sich das Investment gelohnt?

Kyra: Für mich war es augenöffnend, viele Zahlen und Fakten zum Thema der Vereinbarkeit im unternehmerischen Kontext zu erlangen. Ich habe mich davor sehr viel mit privater Vereinbarkeit beschäftigt,  aber eben noch nicht im unternehmerischen Kontext. Mir wurde so die unglaublich große Tragweite des Themas bewusst. 

Julia: Es war so bereichernd, sich mit Menschen aus derselben Vereinbarkeitswelt auszutauschen. Bis heute sind wir mit vielen Mitstreiter:innen in engem Kontakt. Das erweitert unseren Horizont sehr, allein schon die Branchenvielfalt in der Community. Der Vereinbarkeitscircle hilft  außerdem, Vereinbarkeitswissen immer greifbar zu haben. 

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