Vereinbarkeit bei Epiroc

Alumni-Talk: Im Gespräch mit Christel Füllenbach

Christel Füllenbach ist Vereinbarkeitsmanagerin seit 2021 und Global Operations Managerin bei Epiroc. Christel agiert als Führungskraft in einem sehr männlich dominierten Unternehmen. Ihre Fokusthemen sind Diversity, Female Empowerment, Vereinbarkeit und emotionale Intelligenz.

Ihre Philosophie, mit Herausforderungen umzugehen: „Thinking outside the box“. Als männlich dominierter Umfeld ist das Thema Vereinbarkeit bei Epiroc ein spannendes Feld zur Entwicklung.

smart worq: Mit welchem beruflichen Set-Up bist du 2021 in den Zertifikatslehrgang gestartet?

Christel: Zu der Zeit habe ich als Geschäftsbereichsleitung für die Region Deutschland / Österreich / Schweiz / England / Irland / Luxemburg und Dänemark für den Servicebereich bei unserer Firma, die Bergbau und Konstruktionsmaschinen herstellt, gearbeitet. Gleichzeitig war ich dort schon Mutter eines anderthalb-jährigen Sohnes. Vereinbarkeit bei Epiroc war kein stark relevantes Thema

smart worq: Hattest Du zu dem Zeitpunkt beruflich schon mit dem Thema Vereinbarkeit zu tun? 

Christel: Ich habe früh festgestellt, dass es unterschiedliche Herausforderungen in meinem Team gab, bzw. gibt. Und vor allem auch, dass es manchmal sehr schwierig ist, wirklich Maßnahmen zu finden, die die verschiedenen Personengruppen ansprechen. Ich hatte selber keine Kinder. Für mich war es eine ganz andere Realität, als für andere meiner Teammitglieder, die sehr divers waren – hinsichtlich des Familienstatus, des Alters, des Backgrounds. Die Unterschiede waren mir dann noch bewusster, als ich selbst Mutter wurde. 

smart worq: Hat das Thema bei dir eine besondere Relevanz, weil es ein sehr maskulin-dominiertes Unternehmen ist?

Christel: Ja. Zu Beginn des Lehrgangs war ich in dem lokalen Managementteam die einzige weibliche Führungskraft. Es wurden immer davon ausgegangen,  dass ich Familie und Beruf unter einen Hut bekomme, ohne zu fragen, wie eigentlich? Deswegen habe ich mich dann auch entschieden, den Lehrgang zu starten, um für mein Team und teamübergreifend mehr Lösungsansätze gemeinsam zu erarbeiten. 

smart worq: Der Impuls, sich anzumelden, kam von dir selbst und nicht aus irgendwelchen höheren Managementebenen?

Christel: Genau, die Initiative kam von mir. Ich habe dann gefragt, ob ich den Business-Case im Unternehmen machen darf. Und da habe ich auch auf jeden Fall Support erfahren. Vereinbarkeit bei Epiroc wurde zu dem Zeitpunkt noch nicht stark kommuniziert und gelebt.

smart worq: Was war dein wichtigstes Key Learning und was waren deine ersten Schritte als Vereinbarkeitsmanagerin?

Christel: Ich glaube, der zentrale Punkt war, dass es verschiedene Lebenszeitfokusse gibt oder eben Bereiche, die in bestimmten Lebensabschnitten eine wichtigere Rolle spielen, als in anderen. Das wurde mir bewusster. 

Und eine Definition, was Vereinbarkeit bedeutet. Für mich war vorher Vereinbarkeit vor allem mit Eltern verbunden – meistens sogar mit Müttern. Während des Lehrgangs habe ich dann aber mitbekommen, was Vereinbarkeit für Optionen für ganz verschiedene Bereiche bildet.  

Für mich waren die Vereinbarkeitsmaßnahmen, die wir im Lehrgang besprochen haben, sowie mein Konzept,  ein ganz starkes Hilfsmittel. Ein ganz wichtiger Punkt für mich war in diesem Konzept, dass es verschiedene Lösungen für verschiedene Lebensphasen oder für verschiedene Personen gibt. Die Menschen entwickeln sich und so auch die Bedürfnisse.

smart worq: Hatten deine Learnings unmittelbar Auswirkungen in deinem Team? 

Christel: Mit meinem Team haben wir direkt Workshops veranstaltet. Das war für mich als Führungskraft schnell  zu initiieren. Außerdem habe ich das Thema in alle Teammeetings eingebracht. Wir hatten einen Start-Workshop, in dem wir uns alle mit den unterschiedlichen Lebensphasen, in denen wir stecken, beschäftigt haben. Dann hatten wir aber auch ganz viele Follow-Up Termine, einzeln oder auch wieder mit dem Team, und konnten das sehr gut mit in die Teamarbeit integrieren. Von den anderen Managern wurde es erstmal beobachtet. Dann haben sie gesehen, wie positiv sich meine neue Herangehensweise auf die einzelnen Mitarbeiter und das gesamte Team auswirken. Nach und nach bekam ich immer mehr Anfragen. 

smart worq: Warum hat sich das Investment des Zertifikatslehrgangs, monetär als auch in der neuen Rolle, für dich gelohnt?

Christel: Zum Einen, wie ich inzwischen auf mein Team zugehen kann. Das ist sowohl für mich persönlich als Führungskraft, als auch für das Team von Vorteil. Wir haben jetzt eine ganz andere Kommunikationsebene, vertrauter und offenere. Da hat der Zertifikatslehrgang (IHK) eine ganz große Rolle gespielt, weil ich da Sicherheit in diesem Bereich gewonnen habe.

Und das sehe ich zum Beispiel an der Retention Rate. Diese Rate hat sich im Vergleich zu anderen Teams sehr verbessert, seit das Thema Vereinbarkeit im Fokus ist. Auch Krankheitstage sind niedriger geworden, weil, wenn es zu Schwierigkeiten bezüglich der Vereinbarkeit kommt, dann reden wir offen darüber.  Dadurch liegt weniger Druck auf den Mitarbeiter:innen. Es lohnt sich also in jeglicher Hinsicht, im beruflichen und privaten Bereich. Ich würde den Lehrgang auf jeden Fall weiterempfehlen.

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