Vorreiter Vereinbarkeit

Alumni-Talk: Im Gespräch mit Julia Heile

Julia ist Vereinbarkeitsmanagerin (IHK) und hat sich mit WorkWifeBalance – eine Plattform für erwerbstätige Mütter – selbstständig gemacht. Ihre Themen sind zusätzlich New Work Rhetorik und Worl Life Harmony. Vor einiger Zeit hat Julia ihren Expertisebereich um das Thema Jobsharing / Topsharing erweitert. Zum Zertifikatslehrgang Vereinbarkeitsmanager:in (IHK) sagt Julia: „Als Interessentin war ich spontan wie selten und dachte mir, Vereinbarkeit, das ist genau mein Thema, das mache ich. Ich habe es nie bereut, Teilnehmerin des allerersten Durchlaufs gewesen zu sein.“

smart worq: Mit welchen Erwartungen bist du 2021 in den Lehrgang gestartet und wie war dein berufliches Set-Up?

Julia: Ich war gerade frisch teil-selbstständig mit WorkWifeBalance. Ich habe damals noch Vollzeit in einem Medienunternehmen gearbeitet und war dort Führungskraft. Das bin ich nach der Elternzeit auch geblieben und habe dann aber immer mehr gemerkt, Familie und Beruf ist weit mehr als das Thema klassischer Vereinbarkeit. Man muss alles unter einen Hut bekommen, das ist keine Einbahnstraße. Dann habe ich den Zertifikatslehrgang gefunden. Dieser Lehrgang hat meine ganze berufliche Laufbahn sehr stark beeinflusst.

smart worq: Was war dein Game Changer, welches Wissen aus dem Lehrgang hat tatsächlich etwas für dich beruflich verändert?

Julia: Dass es nicht allein auf die Eltern ankommt, sondern dass sich ganz viele Zahnräder miteinander vereinen müssen. Vereinbarkeit ist ein gesellschaftliches Thema. Besonders  in Zeiten von Fachkräftemangel – zum Beispiel der Mangel an Betreuungspersonal. Für mich war es anfangs sehr erschreckend. Deswegen war es mir wichtig, diesen Change ins Positive umzuwandeln. Also eine aktive Begleitung zu sein, um zu zeigen:  ich habe das Problem erkannt und ich helfe dabei, die verschiedensten Situationen zu bewältigen.

smart worq: Wenn wir einen inhaltlichen Deep Drive machen, worüber hast du damals dein Vereinbarkeitskonzept geschrieben?

Julia: Ich habe gemerkt, dass es sehr viele junge Mitarbeitende gibt – vor allem im kreativen Bereich. Und auf der anderen Seite gab es viele ältere Mitarbeiter:innen, vorrangig in verwaltungs-orientierten Bereichen.  Es gab aber genau in der Mitte, zwischen 30 und 40 Jahren, nur wenige Mitarbeitende. Die Jungen haben oft gesagt, die Älteren haben Probleme mit Social Media und gleichzeitig sagen die Älteren, es kommt viel eher auf Zahlen und Fakten an als auf Social Media. Mir war es ganz wichtig, diese Altersdiversität einfach mal herauszustellen. Zu sagen, hört euch doch beide erstmal zu –  ihr könnt beide voneinander extrem viel lernen und ihr arbeitet nicht gegeneinander, sondern miteinander für ein bestimmtes Ziel. Und wir in der Mitte sind dann möglicherweise die Übersetzer.

Also war mein Konzept darauf ausgelegt, erstens die Spannungen zwischen diesen Altersklassen zu lösen und andererseits, die Jüngeren zu halten. Am Anfang waren die Reaktionen geprägt von Skepsis. Aber dann, als ich einmal aufgedröselt hatte, wie die Altersstruktur im Unternehmen allgemein und in den unterschiedlichen Betriebsbereichen ist, ist das Interesse gewachsen. Mit Hilfe einer Mitarbeiter:innenbefragungen haben wir dann gestartet. Die Erkenntnisse waren richtig klasse. Dabei hat vor allem der Perspektivwechsel auf beiden Seiten sehr viel Verständnis hervorgerufen. 

Ich weiß noch, dass es einer der ersten Cases im Zertifikatslehrgang war, dass man die größten Kritiker mit ins Boot holen muss. Nur so kann man sie erfolgreich überzeugen, dass gelingende Vereinbarkeit im Unternehmen ein Thema ist, was alle Mitarbeitenden betrifft und für jeden spannend sein kann. 

smart worq: Ich habe schon gespoilert und gesagt, dass du deinen Expertise-Bereich noch erweitert hast. Du bist nun z.B. auch im Jobsharing / Topsharing unterwegs.  Was hat der Zertifikatslehrgang damit zu tun?

Julia: Ich war eigentlich für etwas komplett anderes eingestellt, denn ich sollte die digitalen Medien verwalten und verantworten. Das heißt, die Themen New Work, Vereinbarkeitsprozesse, Betriebskita etc. habe ich alle on top gemacht. Es hat mir aber so viel Spaß gemacht und es hat mir auch wirklich so viel zurückgegeben, dass ich gemerkt habe, ich möchte mich beruflich mehr in diesem Bereich entwickeln. Ich habe mich dann entschieden, mich nebenher selbstständig zu machen. Dann wurde mir die Stellenausschreibung von Joint Leading angezeigt – die Gründerin ist als Expertin im Lehrgang! Trotz Schwangerschaft würde mir im Bewerbungsprozess keine Steine in den Weg gelegt. Nun bin ich bei JoyntLeading angestellt und darf meine Expertise unter anderem mit Jobsharing und Topsharing erweitern.

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